Schnelle und unkomplizierte Unterstützung für Ihre Beschäftigten und deren Angehörige:
Unsere Servicepakete bieten Unterstützungsmöglichkeiten bei allen medizinischen, psychischen und sozialen Belastungssituationen. Vertraulich, kompetent und zuverlässig. Wir verwandeln Ihre soziale Verantwortung als Arbeitgeber in praktische und leicht nutzbare Mitarbeiterunterstützung.

iGuS ist eine Tochtergesellschaft der Diakonie in Südwestfalen.

Herz, Hirn oder Bauch: Vorbeugen ist besser als heilen

26.11.2019

Widmeten sich bei einer Informationsveranstaltung von AOK und Diakonie Klinikum Jung-Stilling im Hüttensaal der Siegerlandhalle der Gesundheit von Herz, Hirn und Bauch (von links): die Chefärzte Prof. Dr. Christian Tanislav, Prof. Dr. Dursun Gündüz und Prof. Dr. Joachim Labenz sowie stellvertretende Landrätin des Kreises Siegen Wittgenstein Jutta Capito und von der AOK Nordwest Regionaldirektor Dirk Schneider und Marketingleiter Jochen Groos.

Bundesweit sterben jedes Jahr 350 000 Menschen an einer Herzerkrankung, 270 000 erleiden einen Schlaganfall, 60 000 Frauen und Männer erkranken pro Jahr neu an Darmkrebs – Zahlen, die sich reduzieren lassen. Denn jeder kann selbst vorbeugend etwas tun. Wie das möglich ist, hat ein Experten-Trio im Hüttensaal der Siegerlandhalle erläutert.

Bei der 15. Kooperationsveranstaltung „Gesundheit im Dialog“ von AOK und Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen hießen Dirk Schneider, Regionaldirektor der AOK Nordwest, und Jutta Capito, stellvertretende Landrätin des Kreises Siegen-Wittgenstein, die Gäste willkommen. Prof. Dr. Joachim Labenz, Direktor der Inneren Medizin, Prof. Dr. Dursun Gündüz, Sektionsleiter Kardiologie, und Prof. Dr. Christian Tanislav, Chefarzt der neurologischen Geriatrie, stellten Vorgehensweisen vor, um Herz, Hirn und Bauch zu schützen.

 

„Präventive Medizin ist die beste Medizin“, startete Prof. Dr. Dursun Gündüz seinen Vortrag. Der Kardiologe machte deutlich, dass Bewegungsmangel, Übergewicht, schlechte Ernährung und Rauchen jene Risikofaktoren für Herzkrankheiten sind, gegen die jeder selbst aktiv werden kann. Ein Herzinfarkt entsteht, wenn sich ein Blutgefäß des Herzmuskels verschließt, dieser von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten wird und das Herz für seine Funktion, Blut durch den Körper zu pumpen, nicht mehr ausreichend fähig ist. Auslöser sind Kalk- und Fettablagerungen (Plaques), die ein Blutgefäß immer mehr verengen können. „Bei Symptomen sollte niemand zögern den Notruf zu wählen“, verdeutlichte Gündüz. Ein lebensgefährlicher Infarkt macht sich bemerkbar, wenn großflächige Beschwerden im Brustbereich entstehen, „als würde jemand auf dem Brustkorb sitzen“, so der Fachmann. Kurzatmigkeit, ein brennendes Gefühl in der Brust und Schmerzen, die bis in Schultern, Oberbauch und Kiefer ausstrahlen, sind ebenso Anzeichen. Um vorzubeugen, sollten mehr Vollkornprodukte, Gemüse, Früchte, Fisch und weniger rotes Fleisch auf dem Speiseplan stehen sowie Nikotin- und Alkoholkonsum gemieden werden. Auch riet Gündüz zu mäßiger, aber regelmäßiger sportlicher Aktivität – dreimal in der Woche für 30 bis 45 Minuten. Geeignet sind Radfahren, Schwimmen und Walken. Wer von Diabetes mellitus und einer Gefäßerkran¬kung betroffen ist, sollte zudem auf seine Blutfettwerte achten.

 

Wer sich an diese Regeln hält, verringert ebenso sein Risiko für einen Schlaganfall – eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn. Ursächlich ist meist ein durch ein Blutgerinnsel verschlossenes Blutgefäß im Gehirn. Prof. Dr. Christian Tanislav erläuterte, inwiefern Rauchen schädlich ist: „Bereits eine Zigarette am Tag erhöht das Schlaganfallrisiko bei Frauen um 46 und bei Männern um 30 Prozent“, so der Experte. Die Risikowerte seien für Passivraucher nahezu übertragbar. Über eine Botschaft freute sich, wer gerne Süßes mag. Tanislav stellte eine schwedische Studie vor, die besagt, dass eine halbe Tafel Schokolade (50 Gramm) pro Woche das Schlaganfallrisiko reduzieren kann. Forscher meinen, dass das am in Kakao enthaltenen Stoff Flavonoid (wasserlöslicher Pflanzenfarbstoff) liegen könnte. Wie bei Herzerkrankungen, sollte auch zur Schlaganfall-Prävention Übergewicht abgebaut, auf Nikotin und übermäßigen Alkoholverzehr verzichtet, Sport getrieben und der Salzkonsum so gering wie möglich gehalten werden.

 

Ebenso gefährlich, jedoch in vielen Fällen zu verhindern, ist Darmkrebs. Fast immer entsteht er aus gutartigen Vorstufen, den sogenannten Polypen. Gemeint sind Wucherungen in der Darmschleimhaut, die ins Darminnere hineinragen. „Darmkrebs kann durch entsprechende Vorsorgeuntersuchungen vermieden werden“, sagte Prof. Dr. Joachim Labenz. Dafür werden während einer Darmspiegelung entdeckte Polypen entfernt. Männer ab 50 und Frauen ab 55 Jahren haben einen gesetzlichen Anspruch auf zwei Vorsorge-Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren. „Die Vorsorgeuntersuchung sollte jeder nutzen“, appellierte Labenz. Denn: „Gefäßkrankheiten oder Diabetes lassen sich behandeln, jedoch nicht heilen. Darmkrebs hingegen ist, wenn er frühzeitig entdeckt wird, heilbar.“ Auch bei Magenkrebs sind Tumore, die sich in der Magenschleimhaut entwickeln, mögliche Auslöser. Chronische Magenschleimhautentzündungen sind oft ursächlich. Vor allem eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori gilt als Risikofaktor für Magenkrebs. Der Erreger nistet sich bereits im Kindesalter im Magen ein und kann durch entsprechende Antibiotikatherapie bekämpft werden. So kann das Krebsrisiko halbiert werden. Darüber hinaus machte der Gastroenterologe auf Speiseröhrenkrebs aufmerksam – eine in Deutschland eher seltene, jedoch zunehmend häufiger auftretende Tumorerkrankung. „Ursachen sind neben Nikotin- und vermehrtem Alkoholkonsum die Refluxkrankheit, bei der Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt“, so Labenz. Häufigstes Symptom bei fortgeschrittenem Speiseröhrenkrebs sind Schluckbeschwerden. „Oft ist es dann zu spät.“ Die Früherkennung ist der Schlüssel zu einer besseren Prognose. Dementsprechend sollten insbesondere Männer ab dem 50. Lebensjahr, vor allem wenn sie häufig Sodbrennen haben, eine Magenspiegelung durchführen lassen.

Home

Feuerwehr/Rettungsdienst: 112

Polizei: 110

Zentrale Notaufanhme: 02 71 3 33 45 13

Giftnotruf NRW: 02 28 1 92 40

Telefonseelsorge: 08 00 111 0 111

Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite nutzt Cookies zur Verbesserung des Erlebnisses unserer Besucher. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit unserer Verwendung von Cookies einverstanden.

Einige dieser Cookies sind technisch zwingend notwendig, um gewisse Funktionen der Webseite zu gewährleisten.

Darüber hinaus verwenden wir einige Cookies, die dazu dienen, Informationen über das Benutzerverhalten auf dieser Webseite zu gewinnen und unsere Webseite auf Basis dieser Informationen stetig zu verbessern.