„Pillen“-Einnahme: Kampf den Risiken
Thrombosen oder Embolien: Die Einnahme der Antibabypille birgt noch immer Risiken. „Deshalb ist die Pharmaindustrie gefordert, verträglichere Mittel zu entwickeln“, stellte Dr. Sven Becker, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Professor für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie an der Uni-Klinik Frankfurt, bei der Fortbildungsreihe „Gyn aktuell“ heraus. „Zwischen Kritik und Innovation“: So lautete dieses Mal der Titel der Fortbildungsreihe, an der sich in digitaler Form rund 30 niedergelassene Gynäkologen, Klinikärzte und Pflegefachkräfte beteiligten.
Laut dem Referenten Professor Dr. Becker ist die Pille immer noch die am häufigste verwendete Methode zur Verhütung einer Schwangerschaft. Der Schutz sei sicher: „Voraussetzung ist natürlich eine regelmäßige Einnahme zur gleichen Tageszeit.“ Wie bei jedem anderen Medikament, können allerdings auch bei der „Pille“ Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen, so der Mediziner, unter anderem Übelkeit, Zwischenblutungen oder Gewichtszunahme. Antibabypillen, die das weibliche Geschlechtshormon Östrogen enthalten, können zudem Blutdruck und Blutgerinnung beeinflussen. Frauen, die etwa zu Thrombosen neigen, sollten deshalb auf die Einnahme verzichten. Zudem müsse die Pharmaindustrie die Forschung vorantreiben, um nebenwirkungsärmere Präparate auf den Markt zu bringen. Eine Alternative könne ein jüngst zugelassenes Medikament mit dem Wirkstoff Estetrol bieten: „Erste Studien deuten hier auf ein sehr niedriges Thromboserisiko hin“, klärte Professor Dr. Becker auf.
Organisiert wurde „Gyn aktuell“ von den Fachärzten für Frauenheilkunde und gynäkologische Onkologie Dr. Osama Shamia (Praxis Kreuztal) und Dr. Volker Jung (Praxisklinik Siegen) sowie Dr. Volker Müller, Chefarzt Gynäkologie und gynäkologische Onkologie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling Siegen, und Vesselina Arnoudov, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Senologie (MVZ Jung-Stilling) und Oberärztin am Diakonie Klinikum Jung-Stilling.