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"Siegener Forum Gesundheit": Angststörungen im Fokus

17.06.2022

Psychotherapeut Georg Weil zeigte beim Siegener Forum Gesundheit auf, was bei einer Angststörung helfen kann.

Etwa 15 Prozent der Bevölkerung leiden unter einer Angststörung. Zielgerichtete Therapien können helfen, die Furcht zu behandeln. Wie genau, stellte Psychotherapeut Georg Weil beim "Siegener Forum Gesundheit" vor.

Ob der Blick in die Tiefe von einem Berg aus, die Schlange im Zoo oder das Parkhaus, das man alleine durchqueren muss: Angst kann jederzeit und an jedem Ort auftreten. Meist ist das Gefühl vorübergehender Natur und das Erlebnis schnell wieder vergessen. Manche Menschen fürchten sich jedoch permanent, wodurch sie alltägliche Dinge meiden und eine eingeschränkte Lebensqualität haben. Georg Weil ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und als Oberarzt in der Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen tätig. Der Experte weiß, dass es die falsche Vorgehensweise ist, eine Angststörung zu unterdrücken oder sie zu überspielen: „Wichtig ist, sich frühzeitig Hilfe zu suchen und sich der Angst zu stellen. Es gibt gute Behandlungsmöglichkeiten.“ Kontraproduktiv sei es auch, vor angstauslösenden Situationen zu flüchten – also beispielsweise die Fahrt mit dem Fahrstuhl zu meiden und alternativ die Treppe zu nutzen oder statt mit dem Bus zu fahren weite Wege zu Fuß auf sich zu nehmen. Denn: Angst lässt sich abbauen, je häufiger sich der Situation ausgesetzt wird.

 

Menschenmengen, öffentliche Plätze, Alleinreisen oder Reisen mit weiter Entfernung von zu Hause – geht ein Mensch wegen seines Angstempfindens bewusst mindestens zwei dieser Situationen aus dem Weg, liegt laut Georg Weil eine Angststörung vor. Der Psychotherapeut machte deutlich, dass sich die Krankheit auf vier verschiedenen Ebenen ausprägen kann – körperlich mit Atemnot und weichen Knien, gedanklich mit dem Empfinden in Ohnmacht zu fallen, gefühlsmäßig durch Hilflosigkeit und Furcht sowie verhaltensbezogen, indem Betroffene die Situationen meiden. Auf letzteren Punkt ging Georg Weil genauer ein: „Ein Vermeidungsverhalten kann dazu führen, dass die Person nicht mehr in der Lage ist, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, einkaufen zu gehen oder gar die Wohnung zu verlassen. In der Medizin ist dabei von Agoraphobie die Rede.“ Zu einem weiteren Phänomen der Angststörung zählt die soziale Phobie. Betroffene ängstigen sich dabei dauerhaft vor gesellschaftlichen und leistungsbezogenen Situationen. Sie empfinden Scham und fürchten sich davor, in der Öffentlichkeit zu sprechen oder zu essen. Zittern, Erröten und Übelkeit zählen zu Symptomen.

 

Der Facharzt ging auf zwei besondere Aspekte ein, die eine Angststörung mit sich bringen kann. Dazu zählt die Panikstörung – das plötzlich auftretende Gefühl intensivster Angst mit ausgeprägten körperlichen Symptomen. „Eine Panikattacke ist oft nicht an bestimmte Situationen gebunden, setzt unvermittelt ein und steigert sich innerhalb weniger Minuten zu einem Höhepunkt“, so Weil. Herzrasen, Schweißausbrüche, ein Engegefühl im Brustkorb und Atemnot sind typische Alarmsignale. Aufgrund der intensiv empfundenen Gefühlslage führt das für manche Betroffene so weit, dass sie sich bereits von vornherein vor einem bestimmten, noch nicht eingetroffenen Zustand fürchten. Das wird dann als Angst vor der Angst oder synonym als Erwartungsangst (Phobophobie) bezeichnet.



Im Hinblick auf die Behandlung einer Angststörung machte Georg Weil deutlich, dass psychotherapeutische Maßnahmen, medikamentöse Therapien oder eine Kombination aus beiden Verfahren empfohlen werden. Um akut zu behandeln, werden Betroffene in Psychotherapien über die Krankheit aufgeklärt und in Gesprächen wird beruhigend auf sie eingewirkt. Für Sofortmaßnahmen können die Reduktion von Koffeinkonsum, eine verbesserte Schlafhygiene, Entspannungsverfahren, Sport und Stressreduktion Abhilfe schaffen. „Zu den goldenen Regeln gehört, sich nicht in Angstsituationen hineinzusteigern durch Gedanken wie “Was wird geschehen“ oder “Wohin kann das führen“. Betroffene sollten sich darauf konzentrieren, was um sie herum und mit ihrem Körper wirklich geschieht und nicht auf das, was in ihrer Vorstellung noch alles geschehen könnte.“

Organisiert wurde die Veranstaltung in der Cafeteria des Diakonie Klinikums Jung-Stilling von der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen.

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