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Reflux-Zentrum stößt bundesweit auf Interesse

16.06.2016

Das Reflux-Zentrum Siegerland stößt bundesweit auf wachsendes Interesse. Jetzt haben sich sieben Ärzte aus ganz Deutschland zwei Tage vor Ort in Theorie und Praxis darüber informiert, wie das vor anderthalb Jahren von Prof. Dr. Joachim Labenz (Diakonie Klinikum Jung-Stilling), Prof. Dr. Frank Willeke (St. Marien-Krankenhaus) und Ernährungsexpertin Dr. Gisela Labenz (Medizinisches Zentrum am Siegerlandflughafen) gegründete Zentrum organisiert ist und arbeitet. Im Reflux-Zentrum diagnostizieren und therapieren Spezialisten die Folgen der Reflux-Krankheit (krankhafter Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre) mit ihrem Leitsymptom Sodbrennen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Das hat Mediziner aus Hessen, Brandenburg, Baden-Württemberg und Thüringen nach Siegen gelockt. Theoretische Einblicke gaben die Experten im Verwaltungsgebäude am Diakonie Klinikum Jung-Stilling, Praxisnähe erfuhren die auswärtigen Ärzte während zweier Operationen im St. Marien-Krankenhaus.

Was ist das besondere am Reflux-Zentrum Siegerland? Prof. Joachim Labenz, Medizinischer Direktor des Diakonie Klinikums und Chefarzt der Inneren Medizin, fand in einer Studie heraus, dass von mehr als 300 Patienten aus 16 Hausarztpraxen der Region fast jeder Zweite an mindestens zwei Tagen in der Woche trotz Medikamenten-Therapie weiterhin Sodbrennen oder Rückfluss von Mageninhalt bis in den Mundbereich hat. „Die Diagnostik und Behandlung von Patienten, die auf die üblichen Medikamente nicht ansprechen, ist schwierig. Dies veranlasste uns dazu, ein Reflux-Zentrum ins Leben zu rufen, wo wir uns gerade diesen Patienten widmen, die oft keine weitere Hilfe erhalten“, so Labenz. Der Zusammenschluss zeigt, wie gut die Kooperation mit verschiedenen Häusern und Medizinern einer Region funktionieren kann. Patienten müssen für eine hochspezialisierte Diagnostik und innovative Therapien nicht weit reisen, sondern finden in Siegen ideale Versorgungskompositionen. Chefarzt Prof. Frank Willeke ist zufrieden mit der Kooperation und riet den auswärtigen Ärzten: „Schaffen Sie einen solchen Zusammenschluss auch in Ihrer Region.“              

Reflux entsteht, wenn der Muskel am Ende der Speiseröhre den Mageneingang unzureichend verschließt. Die Folge: Saurer Mageninhalt steigt in die Speiseröhre, Oberbauchschmerzen, Hustenattacken und Rachenentzündungen können entstehen. Übergewicht, üppige Mahlzeiten oder Alkoholgenuss begünstigen den Rückfluss. Die Medikamenten-Therapie der ersten Wahl sind sogenannte Protonenpumpeninhibitoren (PPI), die die Bildung von Magensäure hemmen. Halten die Beschwerden trotz Therapie an, können sich Patienten an das Reflux-Zentrum am Siegerlandflughafen in Burbach wenden. Dort fungiert Dr. Gisela Labenz als erster Anlaufpunkt. In einem Beratungsgespräch analysiert sie die aktuellen Beschwerden, Lebensumstände, den Gesundheitszustand sowie die Vorbefunde der Patienten. Eine Lebensstiländerung (Ernährung umstellen, Rauchen und Alkoholgenuss unterlassen, Übergewicht reduzieren) könne Beschwerden oft minimieren. Alle beteiligten Ärzte diskutieren dann, ob weitere diagnostische Maßnahmen oder andere Therapieformen notwendig sind.

Dr. Daniela-Patricia Borkenstein, Oberärztin für Innere Medizin und Spezialistin für Funktionsdiagnostik in der Abteilung von Prof. Dr. Labenz, erläuterte die Diagnostik mit hochmodernen Geräten. Dazu gehören eine Magenspiegelung (hochauflösende Video-Endoskopie), die Druckmessung in der Speiseröhre und im Schließmuskelbereich durch hochauflösende Manometrie und die direkte Reflux-Messung in der Speiseröhre durch Impedanz-pH-Metrie und bei Bedarf zusätzlich im Rachen. Nach Vorliegen dieser Befunde kann die weitere Therapie geplant werden. Dies geschieht auch immer nach Diskussion unter den beteiligten Ärzten.

Lindern Medikamente und eine Lebensstiländerung das Sodbrennen nicht ausreichend, kann eine Operation sinnvoll sein. Im Rahmen des Reflux-Zentrums Siegerland werden diese Eingriffe im St. Marien-Krankenhaus durchgeführt. Dort operieren die Chirurgen Prof. Dr. Frank Willeke und Dr. Dietmar Stephan. Letzterer führte im Rahmen des Workshops einen Eingriff durch, den die auswärtigen Ärzte hautnah miterleben durften – eine Implantation eines sogenannten Ösophagus Schrittmachers zur elektrischen Stimulation („EndoStim“). „Dieses Verfahren ist für Patienten mit nachgewiesenem Reflux geeignet, die unzureichend auf Medikamente ansprechen oder diese nicht vertragen“, so Stephan. Am unteren Speiseröhrenbereich befestigte der Chirurg zwei kleine Elektroden, die mit einem Stimulationsgerät verbunden sind, das unter der Haut eingesetzt ist. Die Impulse stärken den Schließmuskel und stellen seine normale Funktion wieder her. Der Reflux kann deutlich abnehmen oder vollständig zum Erliegen kommen. Eine weitere Möglichkeit ist eine klassische Anti-Reflux-Operation (Fundoplikatio), bei der Chirurgen den oberen Magenteil um die Speiseröhre legen und ihn in dieser Position befestigen. Die Schlinge verstärkt den Verschluss zwischen Speiseröhre und Magen – Reflux wird verhindert.

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