Endometriumkarzinom: Neue Leitlinie publiziert
Die neue Leitlinie Endometriumkarzinom (Gebärmutterkörperkrebs) ist veröffentlicht worden. Privatdozent Dr. Marco J. Battista, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, war als berufener Experte der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie an der 359 seitenlangen Empfehlung beteiligt.
Die neue Leitlinie Endometriumkarzinom (Gebärmutterkörperkrebs) ist veröffentlicht worden (Link zur Leitlinie). Privatdozent Dr. Marco J. Battista, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, war als berufener Experte der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie an der 359 seitenlangen Empfehlung beteiligt. Er hat die Erstellung des Kapitels fraglie Patientin/geriatrisches Assessement verantwortet und an einem weiteren Kapitel namens adjuvante medikamentöse Therapie mitgeschrieben. „In den vergangenen zehn Jahren haben wir viel Neues über die Biologie des Endometriumkarzinoms gelernt,“ so PD Dr. Battista. „Diese Erkenntnisse verändern die Risikoeinschätzung nahezu jeder dritten Patientin und verlangen den häufigeren Einsatz der schonenden sogenannten Sentinel-Node-Biopsie als diagnostisches Verfahren, die wir am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen mit dem Da Vinci-OP Roboter zeitgemäß und sicher durchführen. Zudem haben uns die Erkenntnisse fünf neue Medikamente beschert, die wir im Gynäkologischen Krebszentrum am Diakonie Klinikum in Siegen zunehmend wie selbstverständlich einsetzen.“
Leitlinien sind wissenschaftliche, aktuelle Zusammenfassungen für Ärzte, um wichtige Therapieentscheidungen nach dem neusten Stand des Wissens zu treffen. Sie bieten den Medizinern in Abgrenzung zu einzelnen Fachartikeln eine Zusammenfassung und kritische Wertung dieser Information. Neben der Leitlinie für die Ärzteschaft ist derzeit auch noch die Leitlinie für Patientinnen und Angehörige in Arbeit. Derzeit online verfügbar ist noch die Vorgängerversion (mehr).
Die Leitlinie Endometriumkarzinom ist nach dem höchsten wissenschaftlichen Standard (dem S3 Niveau) erstellt worden. Das bedeutet, dass alle folgenden Schritte nach einem zuvor festgelegten Protokoll wissenschaftlich aufgearbeitet, protokolliert und immer von mindestens zwei Medizinern durchgeführt werden müssen. Die neuen wissenschaftlichen Texte werden nach einem definierten Algorithmus mit festgelegten Suchwörtern in einschlägigen Datenbanken gesucht, im Anschluss anhand derer Zusammenfassungen sortiert und abschließend bewertet. Nach dieser aufwendigen Sichtung mehrerer tausend wissenschaftlicher Texte aus den vergangenen drei Jahren wurden diese im Fall der Endometriumkarzinom-Leitlinie in eine von 13 Arbeitsgruppen gegeben, dabei für die besonders wichtigen Fragen Empfehlungen vorbereitet und diese allen Mitautoren zur Abstimmung vorgelegt. Abschließend wurden diese Handlungsempfehlungen in ausführlichen Begleittexten erläutert und für die Leser nachvollziehbar gemacht. „Das ist ein sehr aufwendiger Prozess, der schnell mehr als ein Jahr dauert und mehr als 50 Topmediziner und Methodiker eine Vielzahl von Stunden beschäftigt,“ so Battista. Weiter sagt er: „Am Ende des Tages aber können Experten so das aktuelle Wissen nach einem festgelegten Prozess allen Ärzten und Patientinnen für die tägliche Arbeit zur Verfügung stellen.“