Klienten des Ambulant Betreuten Wohnens erhalten 24 Rechner
Das Fab Lab der Universität Siegen hat dem Ambulant Betreuten Wohnen der Diakonie Soziale Dienste 24 Rechner samt Zubehör gespendet. Die Spende unterstützt die digitale Teilhabe der Klienten.
Das Ambulant Betreute Wohnen hilft Erwachsenen mit einer geistigen Behinderung, psychischen oder Suchterkrankung ihr Leben selbstständig in den eigenen vier Wänden zu meistern. Die Rechner sind etwa zwei Jahre alt, voll funktionsfähig, auf aktuellem Stand und verfügen über ein komplettes Office-Paket. „Online einen Termin beim Arzt vereinbaren, die Öffnungszeiten beim Arbeitsamt herausfinden oder via Social Media Kontakt mit der Familie pflegen – für zahlreiche Menschen ist das selbstverständlich, für unsere Klienten ist das eine Hürde“, weiß Einrichtungsleiter Johannes Hegel. Für Menschen mit Beeinträchtigung und in schwieriger Lebenssituation sei die Kluft zur digitalen Welt oft sehr groß – weil die finanziellen Mittel fehlen oder die nötigen Kompetenzen. Das hat zur Folge, dass die Menschen von den Vorteilen der digitalen Gesellschaft ausgeschlossen werden. Die Übergabe der Computer fand in den Räumen der Sozialen Dienste in der Siegener Sandstraße statt. „Es gibt immer noch tausende Haushalte in Deutschland, die keinen angemessenen Zugang zu digitalen Technologien haben. Ein unfassbarer Zustand“, findet Marios Mouratidis, Projektleiter und Geschäftsführer vom Fab Lab. Die Rechner sind Teil einer Großspende, die das Fab Lab erhalten hatte und nun an verschiedene Einrichtungen weitergibt. Es versteht sich als offene Kreativwerkstatt, offen für Kinder, Studenten, Forscher, Bürger, Unternehmen – letztendlich für alle Menschen, die die Angebote nutzen möchten. Im Herzen von Siegen, nur eine Etage über den Sozialen Diensten, stellt das Fab Lab seinen Nutzern 3D-Drucker, CNC-Fräsen, CO2-Lasercutter, aber auch Handwerkzeuge zur Verfügung. Vor der Übergabe der Rechner prüfte das Fab Lab-Team die Computer und organisierte das nötige Zubehör wie Kabel und Mäuse. „24 unserer Klienten hatten Interesse an einem der Rechner angemeldet und wir konnten allen Wünschen nachkommen“, freute sich Hegel und bedankte sich bei Mouratidis und seinem Team.
Im Rahmen der Tagesstruktur bietet das Ambulant Betreute Wohnen seinen Klienten in den Räumlichkeiten in der Sandstraße unter anderem Kurse zur digitalen Teilhabe an. Hier lernen die Teilnehmer grundlegende Computerkenntnisse, das Internet effektiv zu nutzen, den verantwortungsbewussten Umgang mit sozialen Medien, aber auch, wie sie beispielsweise über soziale Netzwerke Familie und Freunde finden können. Welchen Seiten kann ich vertrauen? Wie viel Bildschirmzeit tut mir gut? – auch mit diesen Fragen beschäftigen sich die Klienten in den Workshops. Mit den neuen Rechnern haben die Frauen und Männern nun die Möglichkeit, ihre Kompetenzen zu vertiefen und auch zu Hause am digitalen Leben teilzunehmen.